Leo Putz (1869-1940)
und die Künstlergemeinschaft „Scholle"

Leuchtende, wogende und breitfleckige Farbflächen sind charakteristisch für den Südtiroler Maler Leo Putz (1869-1940). Schon zu Lebzeiten war der gebürtige Meraner einer der erfolgreichsten Maler um die Jahrhundertwende in München und bereicherte während der Prinzregentenzeit das breite Spektrum der Kunst um seine spezifische Note. Nach einem Studium an der Münchener Akademie und einem Aufenthalt an der privaten Académie Julian in Paris schloss er sich um 1900 der ein Jahr zuvor gegründeten Künstlergemeinschaft „Scholle“ an, deren Mitglieder, ebenfalls Absolventen der Münchener Akademie, Gustav Bechler, Reinhold Max Eichler, Max Feldbauer, Adolf Höfer, Fritz und Erich Erler, Walter Georgi, Walter Püttner, Franz Wilhelm Voigt und Robert Weise waren. Die größte stilistische Gemeinsamkeit der Gruppe ist eine impressionistische, lockere Malweise, darüber hinaus typisch sind verschiedenartige Modulationen der Farboberfläche, mit großzügigem Pinselstrich pastos aufgetragen.

 


            

Fritz Erler, Im Frühling, um 1910
             

Walter Georgi, Mädchen mit Pfingstrose
             

Adolf Höfer, Sitzender Akt vor Vorhang, um 1905/10
             

Max Feldbauer, Miesbacherin, 1905
             
 
„Ohne die Scholle wäre ich Miniaturmaler geworden...“
(Leo Putz, 1908)